In Alternativlos Folge 28 reden wir über die US-Präsidentschaftswahlen, insbesondere über Wahlbetrug bei US-Präsidentschaftswahlen. Wir erklären kurz das System des Electoral College und erzählen dann von historischen und aktuellen Methoden der Wahlfälschung.
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Die Folge gibt es als mp3 und als Ogg Vorbis — und ganz neu, für Early Adopter: als Ogg Opus. Opus ist mit Abstand der kleinste Download, dann Ogg Vorbis, dann mp3. Wir empfehlen Ogg Vorbis, weil
das der bessere Codec (als MP3) ist. MP3 bieten wir vor allem für mobile
Endgeräte an.
Mit halbwegs aktuellen Browsern könnt ihr das direkt im Browser hören
(Dauer: zwei Stunden, 6 Minuten):
Unser besonderer Dank gilt Prof. Dr. Dr. aud. phil. Gerd Eist für Schnitt und
Audiooptimierung.
Buchtipps
Greg Palast, "The Best Democracy Money Can Buy", Plume, ISBN 978-0452283916 (2003).
Greg Palast, "Armed Madhouse", Plume, ISBN 978-0452288317 (2007).
Greg Palast, "Vultures' Picnic", Dutton Adult, ISBN 978-0525952077 (2011).
Volusia County hatte in den 2000er-Wahlen einen besonders krassen Fehlschlag: In einem Bezirk mit 585 Wählern, in dem 412 gewählt hatten, kamen die Wahlcomputer auf 2813 Stimmen für Bush und -16022 Stimmen (ja, negativ!) für Al Gore.
Wichtige Themen bei der Wahl 2004 war ob Bush den Vietnam-Krieg geschwänzt hat und ob Kerry wirklich zu Recht ein dekorierter Vietnam-Veteran ist. Es steht außer Frage, dass Bush den Vietnam-Krieg geschwänzt hat; durch gute Beziehungen seines Vaters wurde er nicht eingezogen sondern konnte bei der Nationalgarde den Luftraum von Texas beschützen. Die Kontroverse war nur noch darum, ob Bush auch diesen Sofa-Job noch geschwänzt hat (AWOL = Absent WithOut Leave). Die Schmierenkampagne gegen Kerrys Vietnam-Vergangenheit hat heute das Wort swiftboating für unfaire Lügenspots im Wahlkampf geprägt.
In einigen US-Bundesländern sind heute noch "Direct Recording Electronic" Wahlcomputer im Einsatz (d.h. die auf einen internen Speicher speichern und kein Papier-Log zum Nachzählen haben). Z.B. in Ohio.
Caging ist das Anzweifeln der Wahlberechtigung von Wählern in einer Wahl, nachdem man Post an ihre Adresse im Register schickt, und die dann (aus welchen Gründen auch immer) zurückkam. Das betrifft häufig Soldaten im Kriegseinsatz und Studenten, die frisch ins Wohnheim der Uni umgezogen sind.
Ähnliches Konzept: Challenging. Man kann auch einfach so vor einem Wahllokal stehen und die Wahlberechtigung von Leuten anzweifeln. Die dürfen dann nur per Provisional Ballot wählen.
"Red Shift" als Phänomen bei Exit Polls. Die Exit Polls ergeben regelmäßig höhere Anteile von Democrats als dann beim Zählen der Stimmen rauskommen. Lösung: weniger Exit Polls. Über Zuschriften und Erklärungen von Statistik-Nerds würden wir uns freuen.